Mühle

Mühle

Ihr Mühlrad im Stadtwappen macht die Glinder Mühle (Kupfermühlenweg 7) zu Recht zum Wahrzeichen der "Jungen Stadt im Grünen".

Schon im Jahr 1229, als Graf Adolf IV das Dorf Glinde so freigebig an die Nonnen verschenkte, erwähnte er die Mühle in der Urkunde ausdrücklich.
Daher wissen wir, dass Glinde seit rund 789 Jahren eine Mühle hatte. Ob sie durchgehend auf den heutigen Fundamenten stand, konnte noch nicht geklärt werden.
Mindestens aber seit 1648 ist ihr wechselhaftes Schicksal dokumentiert, welches sie von einer Kornmühle zur Fellmühle, zum Kupferhammer, zur Farbholzmühle und zurück zur Kornmühle brachte.

Wer sich dafür interessiert, findet in der Mühle, die zugleich als Mühlen- und Heimatmuseum dient, eine interessante Auswahl von Modellen der unter-schiedlichen Mühlentypen, aber auch weiterführende Lektüre.

1952 wurde dieser "erste Glinder Industriebetrieb" eingestellt. Bis Mitte der 70er Jahre war sie noch Verkaufsstelle für Futtermittel, aber sie verfiel zusehends.
Aus einer Zwangsversteigerung heraus erwarb die Stadt Glinde das Gebäude 1982. In großer Anstrengung gelang es, Planung und Finanzierung für eine Komplett-Sanierung auf die Beine zu stellen. Mit einem Aufwand von etwa 1,3 Millionen DM wurde die Glinder Mühle am 24.8.1985 pünktlich zum Heimat- und Schützenfest fertig gestellt und dem Heimat- und Bürgerverein (HBVG) zu treuen Händen übergeben.

Seitdem hat sich die Glinder Mühle zu einem wichtigen Kulturzentrum in Glinde entwickelt.
Die weit beachteten "Glinder Mühlengespräche" der Volkshochschule und der Universitätsgesellschaft finden hier statt, Fortbildungskurse, Ausstellungen und kleine Konzerte. Vieles über die Geschichte Glindes ist in den Sammlungen zu finden, und jeden dritten Mittwoch trifft man sich dort abends auch nur ganz zwanglos zum Schnacken im TiM, dem Treff in der Mühle.

Auch draußen vor der Tür hat sich einiges bewegt: Drei Wagenschauer und einen Lehmbackofen hat der rührige Verein auf die Mühlenwiese gestellt, auf der auch jährlich zu Pfingsten beim Bauernmarkt und im August beim Mühlenfest halb Glinde feiert.

"Wir können jetzt den kompletten Weg des Korns dokumentieren", sagte der frühere Vereinschef Klaus Utermöhlen schon am 11. Oktober 2003, als er Wagenschauer 2 und den Lehmbackofen formell an die Stadt Glinde übergab, "säen, ernten, dreschen, mahlen und backen, alles Gerät ist jetzt im Museum vorhanden!"

Die Glinder Mühle ist geöffnet:       SA und SO jeweils von 14 - 18 Uhr

Weitere Informationen finden Sie
auf den Internetseiten des HBVG       www.hbv-glinde.de
und denen der Stadt                           www.glinde.de


 Zeittafel
•    25.03.1229      Erste urkundliche Erwähnung. Adolf Graf von Holstein verschenkt mit dem Dorf Glinde auch die Mühle an die Nonnen des Klosters Hoibek. Da sie schon Bestand hatte, ist die Glinder Mühle mit Sicherheit die älteste der Region
•    1529               Nach Auflösung des Klosters geht die Mühle in den Besitz des Dänenkönigs Friedrich I. über, der zugleich Herzog von Holstein war
•    23.04.1648      Die bisherige Kornmühle wird an das Amt der Weißgerber zu Hamburg verpachtet und zu einer "Fell-Mühle" (besser: Walke) umgebaut
•    07.08.1679      Der Hamburger Händler Hermann Alberding pachtet die Mühle und baut sie zu einem Kupferhammer um
•    1849               Das Mühlengebäude brennt ab und wird innerhalb eines Jahres wieder aufgebaut
•    1864               wird aus der "Kupfermühle" eine Farbholzmühle
•    1866               schließt sich der Kreis: Die Glinder Mühle wird wieder zu einer Kornmühle umgebaut und bekommt drei Mahlgänge
•    1887               wird die Mühle auf Turbinenantrieb umgestellt
•    1952               wird die Turbine endgültig abgestellt. Der letzte Müller, Wilhelm Neuhaus, nutzt die Mühle noch bis 1975 als Futtermittelhandlung
•    1979               Die Glinder Mühle wird unter Denkmalschutz gestellt und
•    1982               von der Stadt Glinde ersteigert
•    1983               beginnt die Grundsanierung, die einem Neubau nahe kommt
•    23.08.1985      Die Glinder Mühle wird feierlich als Museum und Kulturstätte eingeweiht und dem Heimatverein zur Nutzung übergeben
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